Sie kennen das Gefühl: Es ist 15 Uhr, Sie sind im Büro und die Augenlider fallen einfach ganz von alleine zu. Was kann man dagegen tun? An die frische Luft gehen? Aufstehen und ein paar Dehnübungen machen? Einen zuckerhaltigen Snack essen oder noch einen Kaffee trinken? Heutzutage sind das die häufigsten Methoden, um wieder wach zu werden und seine Energie anzukurbeln.
Energy-Drinks und hoher Kaffeekonsum sind allerdings der Grund, weshalb viele Menschen nachts kein Auge zumachen – Schlafstörungen und Schlaflosigkeit sind heutzutage weitverbreitet. Das war nicht immer so. In der Steinzeit waren Powernaps ganz normal. Wir zeigen Ihnen, weshalb wir von unseren Vorfahr:innen noch viel lernen können.
Um zu verstehen, wie Powernaps funktionieren, müssen wir ihren Ursprung kennen. Es wird vermutet, dass unsere Vorfahr:innen phasenweise schliefen (im Gegensatz zu mehreren Stunden am Stück wie wir es heute tun). Grund dafür war, dass immer jemand wach bleiben musste, um nach Gefahr Ausschau zu halten. Mehr als 85% aller Säugetiere weisen immer noch dieses Schlafmuster auf, welches polyphasischer (mehrphasischer) Schlaf genannt wird – Jeder, der eine Katze hat, kann das bestätigen.
Heutzutage müssen wir zum Glück nicht mehr wach bleiben, um unsere Familie vor Säbelzahntigern zu schützen. Aber der Mensch ist für Nickerchen gemacht. Während des Tages zu schlafen ist kein Luxus, sondern eine biologische Notwendigkeit.
Forschungen der Harvard Medical School kommen zu dem Schluss, dass wir ein Nickerchen während des Tages einplanen sollten, um das allbekannte Nachmittags-Tief zu vermeiden. Kurz zu schlafen ist der effektivste Weg, um die Müdigkeit und Antriebslosigkeit zu überwinden, die uns nach dem Mittagessen überkommt – effektiver als Koffein und sogar effektiver als nachts länger zu schlafen.
Powernaps stärken das Immunsystem, verbessern die Erinnerungsfähigkeit und klares Denken, erhöhen die Aufmerksamkeit und Kreativität und beugen Stress vor. Wenn man ein paar Dinge beachtet, können Powernaps trägen und schleppenden Nachmittagen ein Ende setzen. Wach, konzentriert und aufmerksam während des ganzen Tages – so geht’s:
Bei einem Powernap muss man in einem leichten Schlaf bleiben (Stadium 2). Die auftretenden Schlafspindeln frischen das Gehirn auf und liefern uns nach dem Aufwachen unmittelbare Energie. Studien der NASA aus dem Jahr 1995 ergaben, dass ein 26-minütiger Powernap die Leistung um 34% und die Aufmerksamkeit um 54% erhöht. In Stadium zwei zu bleiben, bedeutet, nicht in den Tiefschlaf zu fallen, aus dem es schwerfällt, wieder aufzuwachen.
Die beste Zeit, um einen Powernap einzulegen, ist zwischen 13 und 15 Uhr. Nicken ist nicht gleich schlafen – vergessen Sie das nicht. Die Kunst, richtig zu nicken, erlernen Sie ganz einfach, indem Sie regelmäßig Nickerchen machen. Sogar nur in einen Halbschlaf zu verfallen, hilft dem Gehirn, sich zu erholen und zu erfrischen. Auch Meditation kann helfen.
Suchen Sie sich einen dunklen und ruhigen Ort und stellen Sie den Wecker auf 26 Minuten. Entspannen Sie Muskelgruppe für Muskelgruppe. Fangen Sie mit den Zehen an und arbeiten sich langsam bis zum Hals vor. Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen – schieben Sie Gedanken, die Sie stressen, zur Seite.
Halten Sie Ihre Augen geschlossen, Ihren Körper entspannt und der Rest kommt von alleine. Bleiben Sie nicht liegen, wenn der Wecker klingelt und schlafen Sie nicht weiter, auch wenn Sie sich ein bisschen benommen fühlen. Dieses Gefühl wird nach wenigen Minuten verschwinden. Stattdessen werden Sie sich erholt, energisch und konzentriert fühlen.