Ein Teller gefüllt mit verschiedenen Lebensmitteln steht auf einem Tisch.
Abnehmen durch Intervallfasten
Abnehmen durch Fasten, nicht schon wieder! Oder doch? Nur anders. Nämlich: Besser. Gesünder. Effektiver. Das geht. Mit Intervallfasten, auch periodisches Fasten oder intermittierendes Fasten genannt.
Veröffentlicht am
7.4.2022

Lesezeit: 2 Minuten

Genussvolles Genießen nach Zeit: Intervallfasten

Es ist die neue Art, Gewicht zu reduzieren und dabei trotzdem die benötigte Menge an Kalorien aufzunehmen. Also nicht Hungern um jeden Preis, sondern Verzichten für eine überschaubare Weile. Essen nach Uhrzeit - wie erfolgreich das sein kann, bestätigen Experten und überzeugte Konsumenten gleichermaßen.

Schluss mit essensfreien Dürreperioden

Beim intermittierenden Fasten handelt es sich nicht um Fasten im klassischen Sinne, also um quälendes Hungern auf Zeit, sondern um eine Anpassung oder Umstellung der Essenszeiten an den individuellen Lebensrhythmus. Es wird bewusst ein Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme eingeräumt. Die wohl am häufigsten verwendete Methode dafür ist die 16/8-Variante. Das heißt, 16 Stunden am Stück darf keine feste Nahrung eingenommen werden. Welche 16 Stunden des Tages das sind, entscheidet jeder selbst.
Frühstücksmenschen verzichten zum Beispiel auf ein Abendbrot, andere beginnen erst mittags mit dem Essen. In den 8 Stunden, in denen Essen erlaubt ist, sollte möglichst ausgewogen und gesund gespeist werden. Es gibt auch echte Hardcore-Faster, die die 23/1-Variante bevorzugen. In nur einer Stunde des Tages werden dann alle Kalorien des gesamten Tagesbedarfes eingenommen. Der Rest ist Fastenzeit.
Alternativ kann auch tageweise statt stundenweise gefastet werden. Also 5 Tage die Woche wird ganz normal gegessen und an 2 Tagen wird streng gefastet beziehungsweise sehr kalorienarm gegessen. Maximal 500-600 Kalorien pro Fastentag dürfen noch zugeführt werden. Welche 2 Tage in der Woche zu den Fastentagen gemacht werden, kann ebenfalls jeder für sich selbst festlegen.

Vorteile und Effekte

Der menschliche Organismus ist durchaus fürs Fasten gemacht. Schon Menschen aus der Urzeit haben bewiesen, dass sie längere Zeit ohne feste Nahrung auskommen und funktionieren konnten. Unsere angesetzten Reserven reichen meist eine Zeit lang aus, um Fastenperioden zu überbrücken.
Der wohl größte Vorteil des intermittierenden Fastens im Vergleich zu herkömmlichen Diäten besteht darin, dass es dauerhaft angewendet und zum ganz persönlichen Lifestyle ausgestaltet werden kann. Eine normale Diät bedeutet meistens, eine Durststrecke zu durchlaufen. Beim periodischen Fasten jedoch baut der Körper sukzessiv Fett ab. Der daraus sich ergebende verändernde Stoffwechsel bewirkt gleichzeitig eine Heilung im Körper. Der bei Schnell-Diäten und kurzfristigen radikalen Fastenkuren oftmals eintretende Jo-Jo-Effekt wird vermieden.
Wissenschaftliche Studien mit nachhaltigen Aussagen zum Erfolg dieser Fastenart gibt es zwar bisher kaum oder nur wenig, aber Tierstudien haben ergeben, dass das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes gesenkt werden kann, dass die Ernährungsmethode lebensverlängernd wirken und gleichzeitig positiv die Funktionsfähigkeit des Gehirns beeinflussen soll.
Und ganz alltägliche Argumente sprechen ebenfalls dafür. Verbraucher erhalten wieder ein verstärktes Bewusstsein dafür, wie schön genussvolles Essen sein kann. Es wird sich viel intensiver mit Lebensmitteln und deren Gehalt beschäftigt. Die Zeiten, wo Essen Nebensache war und Fast Food in Unmengen verschlungen wurde, gehören der ungesunden Vergangenheit an. Essen wird als wertvolles Ritual zelebriert, für das sich ganz bewusst Zeit genommen wird.
Durch das neu erlebte Genießen und die längeren Essens-Ruhezeiten wird ein besserer Schlaf ermöglicht, weil der Körper nachts nicht verdauen muss. Außerdem wird bei dieser Fastenart das Durchhaltevermögen gefördert, weil eben Essen trotzdem geht und nicht verboten ist. Was könnte motivierender sein?

Aufgepasst!

Einige Fehler beim Fasten können sich kontraproduktiv auf die geplante Gewichtsreduktion auswirken. Deswegen ist es entscheidend, einige Dinge unbedingt zu beachten.
Es muss nicht mehr gegessen werden als gewohnt. Riesige Portionen sollten in der Essensphase nicht verschlungen werden. Kohlenhydrate zwischen den Mahlzeiten sollten unbedingt tabu sein, da der Blutzuckerspiegel sonst wieder rapide steigt und der in Gang gesetzte Fettabbau prompt gestoppt wird.
Generell gilt: Es muss nicht auf jede kulinarische Sünde verzichtet werden. Die Fastenzeit darf hin und wieder ruhig auch unterbrochen werden, etwa zu außergewöhnlichen Anlässen wie Einladungen. Danach kann dann problemlos zum Fasten nach Zeitplan zurückgekehrt werden. Der Körper ist keine Maschine und das Leben mit all seinen köstlich leckeren Vorzügen immer noch schön.

Top-Tipps

Für Einsteiger empfiehlt es sich, nicht gleich mit einer langen Fastenzeit anzufangen. Der Körper sollte sich schrittweise an die Umstellung der Ernährung gewöhnen. Die 12/12-Variante ist hierfür ideal. Auch körperlich extreme Belastungen oder Überanstrengungen sollten während der Fastenzeit vermieden werden.
Wasser ist das A und O. Während der Fastenzeit gilt es, viel zu trinken. Dabei kommen neben purem Wasser auch ungesüßte Kräutertees und mit Zitronen oder Limetten aufgepimptes Wasser in Frage. Selbst Kaffee ist in Maßen gestattet, natürlich ohne Zucker und möglichst auch ohne Milch. Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr wird von vornherein eventuellem Schwindel vorgebeugt. Bei der Ernährung sollte darauf geachtet werden, dass genügend Eiweiße und Ballaststoffe konsumiert werden.

Verschiedenes gedünstetes Gemüse, sowie Brokkoli und Süßkartoffeln werden von zwei Personen an einem Esstisch verzehrt.
Ob Intervallfasten oder nicht: Abnehmen ist immer ein sehr subjektiver Prozess. Die ausgewählte Ernährungsmethode muss zum Leben passen. Alles, was einem Zwang unterliegt, wird dauerhaft nicht gut gehen. Jeder muss mit seinem Speiseplan glücklich sein können.

Weitere Blog-Artikel

Ernährung
January 18, 2023
Energie für den Körper: welche Lebensmittel machen wach und fit?
Ernährung
April 14, 2022
Gute und schlechte Snacks am Abend
Ernährung
April 20, 2022
Das nährstoffreiche Wunderkorn Quinoa
Deutsch