Jeder Mensch trifft in seinem täglichen Leben zahlreiche Entscheidungen, über die man kaum nachdenkt oder die häufig einfach unbewusst passieren. Der Grund für dieses Verhalten liegt an dem Ort, wo diese Entscheidungen getroffen werden: das Gehirn. All unsere Handlungen haben hier ihren Ursprung. Bewusste Entscheidungen zu treffen ist ein äußerst energieaufwändiger Prozess. Unser Gehirn verbraucht täglich ca. 20 % unserer Kalorien, obwohl es nur ca. 2 % der Körpermasse ausmacht.
Um das Gehirn bestmöglich zu entlasten, werden zahlreiche Entscheidungen automatisiert. Beispielsweise treffen wir täglich etwa 200 essensbezogene Entscheidungen. Wenn wir all diese bewusst entscheiden müssten, würde das vielleicht jeden Tag mehrere Stunden kosten – Gewohnheiten sind also Mechanismen, um unseren Alltag zu vereinfachen und den Fokus auf wichtige Dinge richten zu können.
Das Problem an Gewohnheiten ist, dass wir sie ständig bilden, ob wir wollen oder nicht. Und wenn man dabei nicht aufpasst, kann sich das Verhalten sozusagen verselbstständigen, es wird „automatisch“, denn die Entscheidung wird nicht mehr bewusst von uns getroffen, sondern unbewusst einfach ausgeführt. Ein Beispiel ist das Essen aus Langeweile. Es kann passieren, dass man etwas isst, ohne es bewusst wahrzunehmen und man eigentlich auch gar nicht hungrig ist.
Das Ziel bei der Bildung von Gewohnheiten ist es demnach bewusst zu entscheiden, welches Verhalten man zukünftig ausführen möchte, um es dann zu automatisieren und damit unbewusst zu machen.
Dafür ist es als Erstes wichtig zu verstehen, wann eine Gewohnheit gebildet wird:
Damit Gewohnheiten gebildet und vor allem beibehalten werden, bedarf es einer regelmäßigen Wiederholung. Machen wir eine Gewohnheit über einen längeren Zeitraum nicht, verliert sich der Effekt und es muss evtl. von vorne gestartet werden.
Ein Hauptfaktor bei der Entwicklung von Gewohnheiten ist die Belohnung für Ihre eigene Leistung. Damit ist kein Stück Kuchen gemeint, sondern die innerliche Belohnung. Gehen Sie in sich und seien Sie stolz auf sich, dass Sie Ihr Ziel verfolgt und geschafft haben und klopfen Sie sich mental auf die Schulter. So lernen Sie kleine Erfolge zu feiern, was wiederum einen großen Einfluss auf das Gehirn hat. Denn wenn das Gehirn merkt, dass Sie nach der Ausführung einer neuen Tätigkeit bzw. einer Veränderung ein positives Gefühl entwickeln und Ihnen dieses Verhalten guttut, will es diese Aktivität wiederholen. So werden Sie merken, dass sich kleine Gewohnheiten zu einem festen Bestandteil in Ihren Alltag integrieren.
Die Bildung von Gewohnheiten wird auch stark von Reizen aus unserer Umgebung beeinflusst, die bestimmte Handlungen auslösen. So kann man auch die Umgebung nutzen, um bestimmte Handlungen hervorzurufen. Bleiben wir beim Beispiel Sport: Wenn man die gepackte Sporttasche am Abend schon bereitstellt, erinnert man sich am nächsten Tag daran, dass man Sport machen wollte.
Das größte Hindernis für Veränderungen ist oft die fehlende Motivation für neue Dinge. Gründe dafür sind u.a. das Verlassen der Komfortzone, Ungewissheit über das Ergebnis oder, dass das Gehirn das Bekannte dem Unbekannten vorzieht. Das Gute ist, hat man einmal den ersten Schritt getan und den inneren Schweinehund überwunden, wird es leichter! Und genau hier kommen Mini-Gewohnheiten ins Spiel!
Das Geheimnis für den Beginn von Veränderungen liegt darin, so klein und einfach wie möglich loszulegen. Starten Sie mit einer Veränderung, die Sie immer und jederzeit durchführen können und die kaum Motivation bedarf. Sie werden merken, ist die geplante Veränderung zu groß, verlieren Sie schnell die Lust, diese zu verfolgen. Wenn Sie sich beispielsweise als Ziel gesetzt haben, aktiver zu werden, starten Sie mit fünf Kniebeugen pro Tag anstelle von drei Mal wöchentlich ein umfassendes Training zu planen. Dadurch stellen Sie die tägliche Wiederholbarkeit sicher und gewinnen Motivation für neue Ziele. So merken Sie schon nach wenigen Tagen, dass Sie die Anzahl an Kniebeugen bereits erhöhen können und Sie sehen regelmäßig täglich kleine Erfolge. Sie nutzen Mini-Gewohnheiten also als ersten Schritt, um ins Handeln zu kommen.
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